Internationale Regatta München

13.05.2022

Der Achter ist das Prestige-Boot nicht nur für den Seeclub Zürich sondern auch für die ganzen Ruderwelt. Seit langem stellt der Schweizerische Ruderverband dieses Jahr wieder einmal einen Juniorenachter mit gleich dreifacher Seeclub Beteiligung! Alex Zami ist Schlagmann, Jonas Frei rudert auf Position 6 und ich (Sophia Eich) steuere die Mannschaft.

Am vergangen Wochenende starteten wir zum ersten Mal an einem internationalen Wettkampf in München. Nach 5 stündiger Car Fahrt bezogen wir unsere Zimmer im Hotel in Oberschleissheim. Nach einem Mittagessen fuhren wir gleich zur Regattastrecke, um die Boote aufzubauen und ein kurzes Training zu absolvieren. Es war sehr speziell, auf dieser für die Olympischen Spiele 1972 eigens angelegte Wettkampfstätte für Ruder- und Kanuregatten zu rudern, da dieses künstlich angelegte Becken mit exakt 2,23 Kilometern Länge, 140 Metern Breite und 3,50 Metern Tiefe gerade für acht Bahnen Platz für Rennen bis zu maximal 2.000 m bietet.

Am Samstag klingelte um 5:30 mein Wecker. Es gab ein kurzes Frühstück; anschliessend ging es gleich los, um ein Pre-Paddle zu absolvieren, auch wenn unser Rennen erst um 18:00 war!

Um die Wartezeit optimal zu überbrücken, nahmen manche ein zweites Frühstück, andere schliefen, lernten oder feuerten die restlichen Schweizerboote via Livestream an. 40min vor Start begannen wir mit unserem Warm-Up. Da die Einfahrstrecke nur 800m lang ist, war es herausfordern, zwischen den anderen Booten genügend Platz zu finden, um unser Programm zu absolvieren. Als Steuerfrau war ich somit froh, also wir an den Start fahren konnten, da ich mich dann nur noch auf meine Mannschaft und meine Bahn fokussieren musste. Das Startsignal ertönte und 7 Achter rauschten weg. Die erste Streckenhälfte verlief noch etwas holprig, wobei wir auf den zweiten 1000m richtig aufdrehen konnten und dabei England überholten! Ganz knapp mussten wir uns den Tschechen geschlagen geben und wurden hinter den Siegern Ukraine Dritte.

Für den Vorlauf am Sonntagmorgen nahmen wir uns vor, die erste 1000m schneller zufahren, da wir wussten, dass es schwierig würde, in den A-Final zu kommen. Wir starteten explosiv, konnten dann den Druck danach nicht ganz halten, sodass wir das Feld erst bei der 1000m – Marke ein- und überholten. Die Tschechen schlugen wir heute mit über einer Länge, wurden jedoch insgesamt 4te und kamen somit in den B-Final. Nun war das Ziel, mit dem Druck nach dem Start nicht nachzulassen, um zu gewinnen. Wir starteten auf Bahn 3 gleich neben der Deutschen Renngemeinschaft, die in ihrem Vorlauf ebenfalls 4te wurden. Bis zur Hälfte der Strecke führte diese das Feld dicht gefolgt von unserem Boot an. Als wir ein Druckspurt lancierten, steuerte das Deutsche Boot in unsere Bahn. Es gab Blattkontakt und wir mussten ausweichen, dabei blieb unsere rechte Seite an den Boien hängen. Leider gelang es uns nicht mehr, die Deutschen einzuholen und wir wurden knapp Zweite. Wir erhoben wegen Fahrbehinderung Einspruch. Dieser wurde nicht angenommen, mit der Erklärung, dass der Schiedsrichter den Zusammenstoss nicht gesehen hatte, da er sich 200m hinter den Siegerbooten befand, um sich um die Boote, die um Plätze 6 - 7 kämpften, zu kümmern.

Auch wenn wir unser Ziel nicht erreicht hatten den B-Final zu gewinnen, waren wir mit unserer Steigerung während dem Wochenende sehr zufrieden. Zu diesem Schluss kam auch Swiss Rowing und selektionierte uns für die Europameisterschaften. Wir freuen uns, weiter zu dritt den Seeclub für die Schweiz in Varese an der EM vertreten zu dürfen.

Bericht von Sophia Eich
Titelbild © Swissrowing (Detlev Seyb)