21.07.2024
Im olympischen Jahr findet die Schweizermeisterschaft jeweils eine Woche früher statt, um den Termin auf den internationalen Kalender und den World Cup in Luzern abzustimmen. Dieses Jahr bedeutete dies eine SM am Wochenende vom 28. bis 30. Juni. Die Trainingsabteilung des Seeclub Zürich wurde durch 36 Athleten und Athletinnen vertreten, ebenfalls waren 12 Masters-Ruderer und eine Masters-Ruderin am Start.
Mit einem jungen und unerfahrenen U15-Team sind wir dieses Jahr an der SM angetreten, um Erfahrungen zu sammeln. In einem Doppelvierer sind Tim, Nicolas, Edoardo und Clemens am Samstag im Vorlauf gestartet. Die 4 Jungs hatten ein hartes Feld und konnten sich mit dem 5. Rang nicht für den B-Final qualifizieren; ihre ersten Erfahrungen an den Schweizermeisterschaften werden ihnen in der nächsten Saison helfen. Tim startete danach noch im Einer, in dem er mit dem 6. Rang im Vorlauf ebenfalls den Finaleinzug verpasste. Im U15-Doppelzweier konnten Emil und Aeneas den A-Finaleinzug in ihrem Vorlauf nicht erzielen, dafür bewiesen die beiden ihre Geschwindigkeit im B-Finale, wo sie mit komfortablem Abstand gewinnen konnten.
Bei den U15-Juniorinnen hatten sich Lily und Klara im Doppelzweier wie auch Klara im Einer den ersten Start an den Schweizermeisterschaften vorgenommen. Aufgrund einer Erkrankung von Klara mussten beide Boote kurzfristig abgemeldet werden und die erste Teilnahme an der SM auf nächstes Jahr vertagt werden.
Bei unseren U17-Athletinnen starteten Monique und Helena, die auch Teil unseres U19-Achters sind, jeweils im Einer. Beide mischten in ihren jeweiligen Vorläufen mit und fuhren mit dem Feld mit, konnten aber den Finaleinzug nicht erreichen. Die Entwicklung der beiden Skiffierinnen über die Saison war toll mitzuverfolgen und so sind die Resultate mit dem 5. Rang im Vorlauf ein guter Zwischenstand auf einer stetigen Lernkurve, die bestimmt in naher Zukunft Früchte tragen wird.
Bei den U17-Junioren waren als erste Alex, Konrad, Marlon und Filip im Vierer ohne Steuermann am Start. Sie sind ein kalkuliertes Rennen gefahren, um ihre Kräfte für weitere Vorläufe zu sparen und konnten mit einem sicheren 3. Platz den Finaleinzug garantieren. Im Finale verlief das Rennen nicht wie erwartet und die vier Junioren mussten sich mit einem 5. Rang zufriedengeben.
Verstärkt mit Jolan, Aris, Adam, Dominik und Steuermann Aeneas traten die Junioren dann im Achter mit Steuermann an und revanchierten sich für den verpassten Podestplatz im Vierer mit einem soliden zweiten Rang und der Silbermedaille hinter dem Basler Ruder-Club und vor GC. Da die gesamte Mannschaft bis auf Aris in ihrem ersten U17-Jahr ist, ist das Resultat umso erfreulicher: eine solide Basis für unser U17-Projekt nächstes Jahr.
Bei den U19-Juniorinnen konnten wir eine tolle Saison mitverfolgen. Wir hatten neben dem ersten Seeclub Juniorinnen-Achter zwei sich gegenseitig herausfordernde und unterstützende Zweier ohne Steuerfrau, die tolle Rennen fahren konnten, wie auch einen starken Einer von Selina, die zudem im Renngemeinschafts-Doppelzweier scullte, am Start.
Im Juniorinnen-Einer konnte Selina die gesamte Saison mit ihrer Konkurrenz aus den Schweizer Ruderclubs um den A-Final Einzug wetteifern. An der SM reichte es Selina nicht und sie musste sich mit dem B-Finale zufrieden geben, wo sie einen soliden 4. Rang einfuhr.
Im RGM-Doppelzweier mit Nora vom RC Schaffhausen verpassten die beiden Scullerinnen den A-Final-Einzug ebenfalls, qualifizierten sich aber sicher und souverän für den B-Final. Im kleinen Finale wollten die beiden Athletinnen zeigen, dass sie in das A-Finale gehören und siegten mit über 10 Sekunden Vorsprung für einen 7. Schlussrang.
Im Zweier ohne Steuerfrau konnten sich zwei Seeclub-Boote in den Vorläufen für den A-Final qualifizieren, Lucy und Liuna hatten die knapp schnellere Qualifikationszeit, doch wir wussten von Sarnen, dass Nina und Marie den internen Kampf wie auch das Rennen auf das Podest antreten würden. So verlief dann auch der Final: Küsnacht war am Start schnell vorne weg, dahinter stritten sich das SRV-Kaderboot und die beiden Seeclub-Zweier um den zweiten bis vierten Rang. Über den mittleren Kilometer konnten Lucy und Liuna sich an Nina und Marie vorbeischleichen; leider reichte es nicht mehr am SRV-Boot vorbei und die Seeclüblerinnen wurden dritte respektive vierte. Gäbe es doch nur eine Juniorinnen Vierer ohne Steuerfrau Kategorie!
Am Freitag bereits waren Selina, Nina, Lucy, Liuna und Marie im Achter am Start; dieses Mal zusammen im Boot mit ihren Kameradinnen Amelie, Emma, Monique und Steuerfrau Helena. Der Achter ist unser Grossboot-Projekt bei den Juniorinnen. Die neugetauften “Lionesses” waren die ganze Saison im Achter unterwegs und bestritten zusammen die Langstrecken und zweitausend Meter Rennen. Die Lernkurve über die Saison war riesig und fast gleich riesige Abstände konnten über die vergangenen Monate wettgemacht werden. Die Löwinnnen kämpften über die 2000 Meter, sodass das gesamte Trainerteam am Rotsee-Ufer förmlich strahlte. Das Resultat auf Papier war ein sechster Rang - die Leistung der Juniorinnen (das viel wichtigere Resultat) verspricht eine tolle Zukunft für unseren Frauen-Leistungssport.
Bei den ältesten Junioren starteten wir im Achter und im Vierer ohne Steuermann.
Der Achter-Final fand am Freitagabend in einem direkten Finale statt. Der Achter bestehend aus Andrin, Til, Nico, Cyril, Anton, Noe, Maurus, Quentin und Steuermann Lucas war gefasst. In einem Rennen auf gutem Niveau fanden unsere Seeclübler den Anschluss an die Rennspitze nicht und mussten sich mit dem 5. Platz abfinden.
Am Samstag waren die Vorläufe im Vierer ohne Steuermann. Aufgeteilt auf zwei Vierer wollten die Jungs vom Achter noch etwas aus ihrer Meisterschaft holen. In einem gut umkämpften Vorlauf qualifizierten sich beide Seeclub-Boote für das A-Finale.
Im Finale waren Noe, Anton, Maurus und Cyril als schnellstes qualifiziertes Boot auf der zentralen Bahn neben GC, während Andrin, Til, Nico und Quentin auf der Aussenbahn waren. Beide hatten das Ziel, auf das Podest zu fahren. Ein besseres Rennen und besseres Wasser erwischten die Jungs auf der Bahn in der Mitte des Geschehens und fuhren auf den 2. Platz und errangen damit Silber, während die Aussenbahn-Helden sich mit einem 6. Rang zufriedengeben mussten.
In der offenen Herren Kategorie startete eine komplett neugeformte Senioren-Abteilung. Mit der letztjährigen Resignation unserer Männerabteilung waren die ehemaligen Junioren dieses Jahr zum ersten Mal am Zug. Um die Captains Ben und Linus, die beide das erste Jahr in der U23-Kategorie sind, formte sich ein kleines aber feines Team, um über die Saison in diversen Bootskategorien an den Start zu gehen. Die einstigen erfahrenen Ruderer mit internationalen Palmares und unzähligen Schweizermeistertiteln waren nur noch durch Rik Vils vertreten, der das ganze Jahr mittrainierte und auch alle Ergotests absolvierte. An dieser Stelle ein Kompliment an unseren Präsidenten, der vorbildlich mit der Mannschaft die ganze Saison auf dem Ergo, im Kraftraum und auf dem Wasser trainierte; wir brauchen mehr solche Vorbilder, um in Zukunft tolle Resultate zu erzielen.
Um SM-Erfahrung zu gewinnen, starteten Hugo und Leo im Zweier ohne Steuermann. Da es einen direkten Final gab, beschränkte sich die Erfahrung (zumindest in dieser Bootsklasse) auf ein Rennen. Von den sieben gestarteten Booten konnten Hugo und Leo den 6. Rang belegen.
Ähnlich wie im Männer-Zweier fanden sich Leo und Alex jeweils im offenen Einer am Start, um einerseits Rennerfahrung zu gewinnen oder in Alex’ Fall, um die überstandene Rekrutenschule mit einem dafür geeigneten Prozess abzuarbeiten. Leo verpasste den B-Finaleinzug um einen Platz mit dem 5. Rang, während Alex sich in seinem Vorlauf für das B Finale zu qualifizieren vermochte.
Im B-Finale konnte man Alex’ Rennerfahrung sehen, denn er schoss förmlich vor dem Feld heraus und führte von “A” bis nicht ganz “Z”. 2000 Meter sind lang und mit einem suboptimalen Trainingsaufbau sind sie sogar sehr lang. Die Zeit im Militär (und eben nicht im Training) holte Alex in den letzten 500 Metern ein und kurz vor Schluss musste er dem Gegner aus Kreuzlingen weichen und sich mit dem 2. Platz (8. Gesamtrang) abfinden.
Im leichten Zweier ohne Steuermann starteten Ben und Linus. Ihren Vorlauf kontrollierten sie gekonnt. Beide hatten weitere Rennen und wollten ihre Energie einteilen. Im Finale gab es zwei Rennen: um den ersten Platz stritten Basel und Belvoir, während Ben und Linus sich mit den Ruderern aus Morges um den 3. Platz bestritten. Am Ende konnte Morges die heranstürmenden Seeclübler fernhalten und Linus und Ben wurden vierte.
Im Männer Vierer ohne Steuermann sind Rik, Charlie, Ben und aus der U19 Mannschaft Maurus gestartet. Der Seeclub Vierer ist ein solides Rennen gefahren. Leider mussten wir erfahren, dass unsere neue junge Senioren-Trainingsabteilung noch nicht vorne mithalten kann. Über den mittleren Kilometer konnte unser Vierer gleich schnell wie die Spitzenboote fahren beziehungsweise sogar aufholen. Leider verloren sie in den ersten 500 Meter die Zeit, die nicht mehr wettzumachen war.
In einem guten Feld wurden die vier Seeclübler am Ende fünfte. Nebst dem Trost, dass sie ein starkes Rennen gefahren sind, konnten sie einen Olympiasieger auf den sechsten Rang verdrängen.
Das Paradeboot im Rudern ist und bleibt der Achter. Auch im Seeclub verfolgen wir weiterhin den Erfolg im “Blue Riband” Event unseres Sportes. Da die Seniorenabteilung im Neuafubau ist, war der Fokus dieses Jahr auf die Sammlung von Erfahrungen gelegt. Dazu mischten wir die jüngsten Senioren sowie die ältesten Junioren mit Rik zusammen und starteten in einem Boot, das die Grundlage für künftige Erfolge bilden soll. Ben, Hugo, Cyril, Anton, Noe, Charlie, Linus und Rik wurden von Lucas gesteuert. Der Achter wurde Sechster.
Bei den Masters starteten Fabio, Monika, Raymund und Robert im Einer. Sie erzielten diverse Resultate vom zweiten bis zum fünften Rang.
Robert und Raymund kombinierten danach im Doppelzweier, wie Nick und William und Christian und Thomas ebenfalls. Hier wurde der Seeclub in den Alterskategorien erster, zweiter und fünfter.
Im Doppelvierer starteten Nick, William, Robert und Raymund wie auch Felix, Sascha, Christian und Thomas. Beide Doppelvierer erzielten den ersten Rang und somit die Goldmedaille.
Im Masters-Achter-Rennen starteten unsere Ben Hurs, besetzt mit Felix, Fabio, Serge, Sascha, Christian, Christof, Matthias und Thomas, gesteuert von Andrin. Die Ben Hurs erreichten den dritten Rang und konnten eine gute Saison im Achter beenden.
Nach der Meisterfeier ging es für unsere Athleten in diversen Wettkämpfen weiter. Während Charlie, Ben, Linus und Hugo sich am Montagmorgen auf den Weg nach England für die Henley Royal Regatta machten, starteten Noe, Maurus und Anton mit ihrem Training für die letzten Trials für den Coupe de la Jeunesse.
In Henley starteten unsere Seeclub Löwen im Wyfold Challenge Cup; der Wettbewerb für Vierer ohne Steuermann Boote, die durch Club-Athleten besetzt sind. Die Rennen in Henley finden immer eins gegen eins im Cup System statt. In der ersten Runde waren Ben, Charlie, Hugo und Linus auf der Buckinghamshire-Station gegen St. Andrews am Start. Wie ihr Rennen verlief und wie ihr Erlebnis war, erfahrt ihr in einem separaten Bericht.
Seit Oktober ist Ciro Prisco nun Head Coach bei uns im Seeclub Zürich. Ein neuer Trainer bringt neue Impulse und Ansätze, aber auch Umstellungen für die Athleten und Athletinnen mit sich. Nach rund neun Monaten können wir sagen, dass Ciros Einfluss auf die Trainierenden durchwegs positiv ist. Wir sind schneller auf dem Wasser, trainieren tüchtiger und haben mehr Freude in der Trainingsabteilung. Wie sich das auf die Resultate nächstes Jahr auswirken wird, werden wir sehen. Ich bin mir jedoch sicher, dass die jungen Löwinnen und Löwen hart kämpfen und niemandem einen Millimeter schenken werden.