Sommersonnenwende 2025

06.07.2025

Sommersonnenwende* oder wie man den längsten Tag im Jahr verbringen kann
Für den einen war der längste Tag des Jahres - Samstag, der 21. Juni - ein ganz normaler Samstag, für 24 RuderInnen aus Zürich und Eglisau sowie 2 Landjohanne ein Samstag, mit einer 18km Ruderausfahrt auf dem Rhein. Stephan F. hatte diese Tour - die Sommersonnenwenderudertour - einst ins Leben gerufen; war jedoch dieses Jahr leider nicht dabei. 24 stolze RuderInnen und 2 Landjohanne – ja diesen Luxus hatten wir dieses Mal – waren dabei, darunter langjährige Sommersonnenwenderuderer sowie auch Tourenneulinge sowie gerade RuderschulabsolventInnen um nicht zu sagen KandidatInnen.

Die Einladung und das Programm zur Tour erhielten wir auch hier vom Tourenobmann Marcel K. im Voraus und so blieb uns - bis zum Tage selbst - zu hoffen, dass es das
Wetter gut mit uns meinte. Und wie es gut zu uns war! Schon tagsüber war es sommerlich heiss. Am späten Nachmittag, als wir uns um 17h im Clubhaus in Eglisau trafen, war wohl nur die Frage zuerst in den Rhein hupfen und abkühlen oder den Begrüssungsworten sowie der Bootseinteilung von Marcel K. lauschen. Die jeweiligen Bootschefs – Loes H. vom LQS, Matthias L. vom Paz, Korinna H. vom Piz, Godi H. vom Rhy und Werner G. von Tell’s Geschoss – teilten ihre Mannschaften ein und schon waren alle notwendigen Informationen an alle Teams verteilt.

Nun ja, der Sprung ins kühle Nasse musste warten, wir machten die Boote – den 8er Tell’s Geschoss, die 4er LQS, Piz und Paz sowie den 3er Rhy - bereit, trugen mit geballter Kraft eines nach dem anderen ins Wasser - liessen unnötige Ballast im Auto, das unser langjähriger Landjohann Martin H. dieses Mal in Begleitung von Hans M. wieder fuhr - und ruderten quasi gemeinsam und auf Blick den Rhein hinauf.

Rudern bei noch immer gut über 30 Grad, Sonnenschein, Samstagabend, flachen Wasser ist nicht gleich rudern wie morgens. Das bemerkten wir alle sehr schnell, denn wenn wir sonst überwiegend nahe am Ufer ohne viel Verkehr bis zu den uns bekannten toten Bäumen rudern konnten, so glich die Strecke - und das noch weiter bis zum Auswassern nach Rüdlingen - einer Slalomfahrt. Da ein Stand Up Paddler, dort ein Schwimmer, da ein Motor- oder Schlauchboot, und dazu noch das eine oder andere Kursschiff. Auch so kam man auf die Kilometer oder eben mehr.

Nun ja, wir meisterten alle die 9km stromaufwärts, ehe wir dann endlich einen Sprung in den kühlen oder besser gesagt angenehm temperierten Rhein geniessen konnten, bevor wir - in üblicher Seeclubtenue - gemeinsam ins Restaurant «Sternen» zum Abendessen schlenderten. Der kurze Fussmarsch tat gut, doch kaum beim Restaurant «Sternen» angekommen, sehnten sich viele nach einem weiteren Sprung in den Rhein. Das musste warten, warten bis nach dem gemeinsamen Essen, das uns allen geschmeckt hatte.

Auch wenn der eine oder andere nicht sein bestelltes Gericht ass, sondern wem anderen wegnahm – nicht jeder hatte sich seine Bestellung, ob Fisch, Fleisch oder Vegi gemerkt – waren dann alle satt. Auch beim Dessert erfuhr der eine oder andere einen neuen kulinarischen Höhepunkt. So bestellte der eine ein Caféeis und der Tischkollege
ein Carameleis, doch gegessen wurde jeweils das genau andere. Und dies stellte sich erst beim letzten Löffel heraus. Nun ja, man lernt ja auch dazu und isst gerne mal was
Neues, Ungewohntes.

An den 6 Tischen wurden aufschlussreiche Gespräche geführt, viel gelacht und wir tauschten einstige und heutige Rudererfahrungen aus, ehe wir uns schon bald wieder auf die Rückkehr zu den Booten vorbereiteten.

   

Zurück zu den Booten – leider ohne kurzen Zwischenstopp an einem gemeinsamen Lagerfeuer mit Hintergründen zur Sommersonnenwende – wurde nur im Paz Positionen getauscht; so tauschen Patrizia F. mit Manuel G. Platz und steuerte den Paz retour zum clubeigenen Steg, während Matthias L. am Schlag blieb und auch Raul M. seine einstige Position behielt. Der Dreier – Rhy – wurde auch wieder von Bettina G. gesteuert, Franziska P. sass im Maschinenraum und Godi H. gab am Schlag den Takt an. Auch im LQS änderte sich nichts an den Positionen. Loes H. war am Schlag und steuerte, Linn S. und Heini I. waren im Maschinenraum und Bea A. sass auf 1. Im Piz gab Stephan S. am Schlag den Takt an, gefolgt von Maya M. und Caroline G. im Maschinenraum, und Korinna H. steuerte diesen 4er retour zum clubeigenen Steg. Auch im 8er – gesteuert von Peter V. – gab es keine Positionsänderung. Der 8er wurde mit hoher Schlagzahl von Marcel B. geschlagen, sein Konterschlag Werner G. nahm jeden Schlag bestens ab und gab den Rhythmus an Vreni A., Ruedi D., Heike S., Marcel K. Stephanie S. und an mich – Renée Nicole W. – weiter.

Nachdem die Strömung in Rüdlingen schon bei freiem Auge sichtbar stärker war, hiess es zuerst ein Stück weiter stromaufwärts rudern und dann kehren. Was zum Ergebnis
hatte, dass - zumindest bis unter die Rüdlingerbrücke hindurch - der Weg gefühlt kürzer war.

Der Unterschied zu knapp 3 Stunden vorher, als wir die Strecke stromaufwärts ruderten, war, dass wir kaum mehr Slalom fahren mussten. Die letzten Stand Up Paddler waren ebenso aus unserem Weg verschwunden, als auch die Schwimmer, Motorboote und – bis auf 2 - Schlauchboote.

Das eine oder andere Boot integrierte noch einen Sprint und matchte sich mit einem anderen Boot, und holte nochmals alles an verfügbare Kraft raus. Welch Erlebnis und
Freude zu sehen, dass wir alle noch verfügbare Kräfte hatten und auch dabei das Lachen nicht vergasen.

Retour am Steg wurde ein Boot nach dem anderen fertig gemacht, um ordnungsgemäss versorgt zu werden, ehe Marcel K. sich bei allen Teilnehmenden fürs dabei sein bedankte und sich auf die nächste gemeinsame Tour freute und verwies. Ein letzter Sprung in den erfrischenden Rhein, eine Verabschiedung dort und schon war nicht nur die diesjährige Sommersonnenwenderudertour zu Ende, sondern auch der Samstagabend näherte sich mit grossen Schritten hin zur Samstagnacht.

Und wieder war eine aufregende, gemeinsame Rudertour zu Ende gegangen, was blieb waren die schönen gemeinsamen Momente und der Dank an alle, die dabei waren.

In diesem Sinne, schönen Sommer und bis zur nächsten gemeinsamen Ausfahrt!
Dr. Renée Nicole Wagner, Juni 2025

 

*Bei der Sonnenwende am 21. Juni 2025 erreicht der subsolare Punkt – also der Ort, über dem die Sonne im Zenit (genau senkrecht) steht – seinen nördlichsten Punkt am nördlichen Wendekreis. Dieser Moment markiert auf der Nordhalbkugel der Erde den Beginn des Sommers nach astronomischer Definition und den längsten Tag des Jahres.