Sommersonnenwendtour 2024

21.07.2024

Wie jedes Jahr findet am 21. Juni die Sommersonnenwende statt und somit auch die zweite Rudertour des Jahres. Sofern so gut. Doch wenn das Wetter verrücktspielt - so wie aktuell - war bis zum letzten Moment unklar, ob wir die Traditionstour am Rhein von Eglisau nach Rüdlingen und retour überhaupt rudern konnten.

Der Rhein führt seit den vielen andauernden Regenschauern der letzten Wochen sehr viel Wasser - 870 m³/sec. - was zudem bedeutete, dass die Strömung es flussaufwärts anstrengender machte. Hinunter hingegen ging es schnell.

Nun ja, Marcel K. teilte uns vorab mit, dass die Tour angepasst gerudert werden wird. Nicht wie sonst üblich die volle Strecke - heisst 18 km - sondern „nur“ die normale Eglisauroute, die auch stets sonst gerudert wird - 14km. Auch fein. Immerhin bzw. Hauptsache die Sommersonnenwenderudertour fand statt.

Wie immer lauschten wir gespannt der Bootseinteilung, die uns aufgrund von Regen im Bootshaus und nicht am Bootshausvorplatz mitgeteilt wurde. Folgende Boote mit der dazugehörigen Besatzung wurden dann nacheinander und mit geballter Kraft und gegenseitiger Unterstützung vorbereitet.

Im 8er – Tells Geschoss – übernahm Katharina S. die Rolle der Steuerfrau. Nicole F. fungierte als Schlagfrau gefolgt von Bea A., Ruedi D., Peter H., Heike S. Renée Nicole W., Marcel B. und Fritz F. Im Quattro gab Werner G. das Tempo an, und Patrizia F., Celina B. und Marcel K. stimmten mit ein. Im nächsten 4er war Peter V. Bootschef und gab seiner Mannschaft – Gödze C., Bettina G. und Hans M. das Tempo vor. Die beiden C-Gigs durften nicht fehlen und wurden wie folgt besetzt: La Saille wurde von Korinna H. gesteuert und Vreni A. gab den anderen – Doris B., Heini I. und Godi H. – den Schlag vor. Im Rhône tauschten Loes H. und Maya M. Positionen, sodass beide steuern und als Schlagfrau fungieren konnten. Unterstützt wurden sie von Stefan S., Franz D. und Samuel S.

Das tolle an der diesjährigen Sommersonnenwendetour war nicht nur, dass wir zahlreich vertreten waren – gesamt 27, darunter 14 Frauen und 13 Männer - sondern auch durchgemischt waren. Sowohl ehemalige Regattierende als auch langjährige Clubmitglieder, KandidatInnen die gerade erst den Fortgeschrittenenkurs absolvierten, sowie RuderInnen aus Zürich als auch aus Eglisau befanden sich unter den 27 TourenteilnehmerInnen.

Marcel K. überliess es den jeweiligen Bootschefs die Route festzulegen und selbst zu entscheiden, ob bis zu den toten Bäumen über Tössegg gerudert wurde, oder bis zu der Wehr und so hatte jedes Boot sein eigenes Erlebnis auf dem Wasser erlebt. Von den 5 Booten ruderte jedoch nur eines bis zu den toten Bäumen hinauf, die anderen ruderten entweder zuerst zu der Wehr und dann bis zur Tösseggkurve oder in umgekehrter Reihenfolge. Wie dem auch sei, jedes Boot hatte die 14km unter strömendem Regen – wobei es eine kurze Regenpause gab, und die Betonung hier auf kurz liegt – gemeistert.

Kaum waren die Boote fertig aufgeriggert, die Sitzplatzeinteilungen fertig, die zahlreichen Ruder am Steg, schon wurde das erste Boot eingewassert. Es folgte ein Boot nach dem anderen, und schon waren alle 5 Boote auf dem Rhein. Um der Strömung Herr zu werden, hiess es zügig loslegen, sonst war man schneller an der Wehr als bei der Brücke. Es ging schneller den einen oder anderen Kilometer hinuntergetrieben zu werden, statt flussaufwärts zu rudern. Aber was ist eine Rudertour ohne Action. Deswegen waren wir ja auch so zahlreich zur Sommersonnenwenderudertour dabei, nicht wahr? Faul auf der Couch liegen - was bei dem Wetter gegebenenfalls die bessere Alternative mit dem TV-Programm der EM Euro 2024 gewesen wäre - könnte man ja sonst auch machen.

Die Sonne begleitete uns 27 motivierte RuderInnen zwar nur jeweils im Herzen, stattdessen regnete es fast durchgehend. Was jedoch auch den Vorteil hatte, dass es - nicht wie an heissen Tagen üblich - wenig bis kein Verkehr am Rhein hatte. Also kein Slalom fahren, keine Schwimmer, keine weiteren Motorboote, die unnötig Wellen bereiteten, dafür, wegen des Regens und vielen Wassers neue im Wasser liegende Bäume und Holz. Nun ja, so war zumindest auch für die diesjährige 14km Tour Action angesagt.

Nun ja, wir wussten ja, dass wir die für uns quasi übliche Route ruderten, nämlich bis zu den toten Bäumen und nicht weiter bis nach der oberen Brücke um in Rüdlingen auszuwassern. Der dortige Platz stand unter Wasser, und die Brücke wurde saniert, was zudem kein sicheres durchfahren ermöglichte.

Action in den Booten gab es allemal, und das gehört ja auch dazu. Es ist schon von Vorteil, wenn man einen Ornithologen im Boot hat und so den Eisvogel dann auf Backbord erblicken kann. Das hat schon auch was sehr Spezielles.

Wie dem auch sei, dank der jeweiligen Steuerleute wussten wir, wo wir kehren mussten, wo wir eine kurze Pause einlegen und uns von der Strömung erholen und wir dann zügig wieder nach Eglisau an unseren Steg rudern konnten.

Angekommen, heiss es zuerst einmal für den einen oder andern kurz abtrocknen, denn der Regen liess nicht und nie nach, im Gegenteil, der Himmel weinte. Beim Boot aus dem Rhein «lupfen» kam er zur nächsten Dusche, denn jedes Boot führte zusätzlich viel Wasser mit. Nun ja, ist ja ein Wassersport und nachdem wir ohnedies alle klatschnass waren, waren ein paar mehr Wassertropfen schon egal. Die spürte man schon gar nicht mehr.

Mit geballter Kraft wurden die Boote und die dazugehörigen Ausleger sowie Ruder so gut es ging gereinigt und verstaut, ehe die Garderoben kurz wegen Überfüllung geschlossen wurden - was bei der Anzahl der RuderInnnen kein Wunder war - und mit den Autos ging es dann im Konvoi ins Restaurant Stube nach Rüdlingen.

Es war richtig entspannend, nach den unter regen geruderten Kilometer im Trockenen zu sitzen und was Leckeres zu essen. Ebenso erfreulich war, dass unser langjähriger Landjohann Martin – der dieses Jahr leider nicht zum Einsatz kam, aber verfügbar gewesen wäre – sowie Bettina B. – die aufgrund einer Verletzung nicht rudern konnte – mit dabei waren. Es wurde viel gelacht, gut gegessen und getrunken und die Stimmung war sehr angenehm. Wie es sich für den Abschluss einer Tour gehört.

Auf das ebenfalls traditionelle Lagerfeuer mussten wir zwar verzichten, nicht aber auf die herzlichen Wünsche, die uns Stephan F. geschickt hatte und die wir umgehend erwiderten.

Langsam ging der Abend zu Ende und somit auch die diesjährige Sommersonnenwenderudertour, die wie immer bestens organisiert und geplant war. Dem Wetter nach hätte die Tour jedoch eher Herbsttour heissen sollen, denn wie gesagt, von Sommer und deren Wende war keine Spur.

Jetzt gilt es nur mehr an alle, die dabei waren, rudernd oder begleitend und steuernd, einen grossen Dank auszusprechen und diese Tour in guter Erinnerung zu behalten.

In diesem Sinne, danke und auf die nächste gemeinsame Tour, die Marcel K. für uns organisiert. Diese wird dann die Auslandstour an die Saône und La Seille sein. Auf dass die Sonne dann nicht nur aus unseren Herzen, sondern auch vom Himmel scheint, und auch zum richtigen Ort bestellt bzw. geliefert wurde. Denn wenngleich sie auch für die Sommersonnenwende bestellt war, die Lieferadresse war eine andere .

Dr. Renée Nicole Wagner