Sonntags auf dem Wasser oder die Ausfahrt der Eisernen

08.12.2023

Während sich die einen oder anderen vermutlich an einem gemütlichen Sonntagsbrunch bei Aussentemperaturen unter 5° Grad erfreuten, versammelten sich 30 Teilnehmende – darunter ebenso Tourenneulinge wie Tourenroutiniers – in Eglisau, um an der diesjährigen Ausfahrt der Eisernen, am Sonntag, 26. November 2023, teilzunehmen.
Morgens um 9h war der Himmel noch voller Wolken, von Sonne war nichts zu sehen, doch auch Regen war keiner dabei. Um beim Lauschen der Bootseinteilung sowie des Programms nicht zu erfrieren, war die eine oder andere Kleiderschicht noch guter Partner.


Marcel K. hatte sich auch dieses Mal wieder vollste Mühe gegeben, ein tolles Programm zur Ausfahrt zur Eisernen bereit zu stellen, zumal dieses Jahr etwas Flexibilität gefragt war. Warum? Weil wir nicht die traditionelle Route oder Tour rudern konnten, da das Restaurant Schiff in Ellikon den ganzen Winter geschlossen hat. Daher mussten wir in das Restaurant Sternen in Rüdlingen ausweichen.


Doch nun von vorne: Als sich am Sonntag, dem 26. November um 09.00h 30 Teilnehmende – an dieser Stelle gute Besserung an die 3, die sich leider krankheitsbedingt abmelden mussten - im Clubhaus in Eglisau eintrafen, stand fest, dass die diesjährige Ausfahrt der Eiserne wieder etwas Besonderes werden würde. Routinierte Tourenruderbegeisterte waren ebenso vertreten, wie Rudertourenneulinge. Und alleine das schon war ein voller Erfolg. Die Böcke wurden aufgestellt, sodass die 7 Boote – Tell (8er), La Saille (C.Gig), Piz (4er), Quattro (4er), Trias (3er), Rhy (3er) und Katana (2er) – auch mit gemeinsamer Kraft aus der Bootshalle geholt werden konnten und während die einen eben die Boote raustrugen, wurden die dazugehörigen Ruder schon am Steg platziert. Jetzt fehlte nur mehr die Bootseinteilung und die Streckeninformation, die uns Marcel K. kundtat.


Wir lauschten nun eben alle aufmerksam der Bootseinteilung, und machten uns seelisch auf eine des Namens getreuen Ausfahrt bereit. Noch war es temperaturtechnisch kalt – naja, es war eben Ende November – und die Sonne schien, wenn nur mehr in den Herzen, nicht mehr vom Himmel. Der diesjährigen Ausfahrt stand nun nichts mehr im Wege. Die Bootschefs – Tell: Fritz F., La Saille: Andres B., Quattro: Matthias L., Piz : Peter H., Trias : Rik V., Rhy : Thomas S. und Katana: Daniel V. – kamen an den Booten mit ihren Teams zusammen, nahmen die letzten Einstellungen vor und schon ging es los.


Während dem Katana-Team mit Korinna H. und Daniel V. geholfen wurde einzuwassern um loslegen zu können, war auch schon das nächste Boot – Trias mit Rik V., Monika A. und Stephanie S. – startklar und am Weg zum Steg. Wenn Martin H. nicht gerade am Steg beim Helfen war, so war er am Bootsplatz und half wie immer auch hier tatkräftig mit. Mit so einem hilfsbereiten Landjohann war das schon sehr fein, denn wenn immer notwendig oder Kraft benötigt wurde, half Martin mit. DANKE an dieser Stelle. So kam es dann, dass auch Rhy – mit Thomas S., Heike S. und Katharina S. – aufs Wasser ging, gefolgt vom Piz mit Loes H., Franz D., Felix M. und Peter H. Während die ersten Boote nun schon fleissig am Rudern waren, hiess es für die verbleibenden 3 Boote die noch zusätzlichen wärmenden Jacken ausziehen und startklar machen. La Saille mit Gözde C., Marcel K., Marcel B., Hans M. und Andres B. war nun auch schon auf dem Wasser, sodass das vorletzte Boot – Quattro mit Bettina G., Franziska P., Kurt S. und Matthias L. – auch eingewassert werden konnte.


Während die einen sich einer Kleiderschicht entledigten, um sich im Boot dann bestens bewegen zu können, zog sich der Steuermann vom Tell – Ruedi D. – noch eine weitere Schicht an. Ja der Himmel war nach wie vor voller Wolken und kein Funken Sonne war zu sehen. Nun ja, so ist es halt meist Ende November in unseren Breitengraden. Die Truppe des 8ers machte sich nun auch startklar und die Bereitmeldungen von Renée Nicole W., Bettina B., Bea A., Patrizia F., Oliver S., Vreni A., Fritz F. und Sepp P. trafen nacheinander beim Steuermann – Ruedi D. – an und so konnte auch das letzte Boot losrudern. Während der Bereitschaftsmeldungen meinte Oliver S. «ein Boot voller Frauenpower». Ob dies dann auch während des Ruderns bemerkbar war? Leider hatte ich kein weiteres Statement – zu diesem Zeitpunkt – von Oliver S. erhalten. Aber wer weiss, was sich für Gespräche beim Apéro oder Essen ergaben. Doch davor hiess es rudern, rudern und rudern. Wenngleich es bis zur Brücke vor Rüdlingen nicht allzu anstrengend war, war es danach gefühlt für alle oftmals Stillstandgefühl. Warum? Ja weil die Strömung gefühlt jeden weiteren Kilometer, den wir alle zurücklegten, immer mehr zunahm.


Nach all dem Regen der letzten Zeit war sehr viel Wasser im Rhein und vor allem gegen weiter stromaufwärts Richtung Rüdlingen – von Ellikon rede ich mal nicht – war es teilweise so, dass jeder von uns dann und wann mal – zumindest innerlich – kurz verzweifelte, ob das denn was werden würde, mit einer planmässigen Ankunft um 11.45 in Rüdlingen.
Nun gut, wir wussten nach dem Briefing von Marcel K., dass wir alle um 11.45h in Rüdlingen sein mussten, und bereits ausgewassert haben mussten. Und so oblag es jedem Boot sich die Zeit einzuteilen, ggf. nicht bis ganz nach Ellikon zu rudern und vorher zu kehren. Nur zwei von sieben Boote liessen sich von der Strömung nicht beirren und ruderten bis zur traditionellen Auswasserstelle nach Ellikon. Respekt an dieser Stelle an das Team vom Piz und Trias.


Die anderen kehrten zu unterschiedlichen Stellen, mal knapp einen Kilometer vor Ellikon mal zwischen Rüdlingen und Ellikon. Doch alle waren dann rechtzeitig um 11.45 in Rüdlingen und ich frage mich immer noch, wer jeweils die Zeit im Blick hatte. Waren es die Bootschefs, die Teams oder einfach nur der Hunger, der sich langsam aber doch da und dort einschlich? Wie dem auch sei, auch hier wurde wieder mit geballter Kraft ausgewassert doch bevor wir in den kalten oder wohltemperierten Rhein – 10 Grad Wassertemperatur – stiegen, war es sinnvoll die Socken auszuziehen, die Hosenbeine hochzukrempeln und dann einfach nur den Atem fliessen zu lassen oder an was anderes – als eben das kalte Wasser – zu denken. Vielleicht ist das aber der Geheimtipp, weswegen wir alle so frisch und jung aussehen? Wer weiss. Während wir an der Sommersonnenwendtour nach dem Auswassern noch schwimmen gingen, war beim Auswassern an der Ausfahrt der Eisernen nicht mal ansatzweise daran zu denken. Die Boote wurden versorgt, die nassen Kleiderschichten gegen trockene getauscht und schon marschierten wir in Richtung Restaurant Sternen. Wie gut das Gehen nun tat! Nach dem langen Sitzen – ja nicht jeder dachte an sein Sitzkissen – war das Gehen eine richtige Wohltat.


Und eine weitere willkommene Wohltat war das Eintreffen in die warme Stube des Restaurants Sternen. Wie fein das war! Die Gespräche waren im vollen Gange, der Apéro – danke an dieser Stelle für die Apérospende an Fritz F. – schien jedem gut zu tun und zu schmecken. Ebenso schmeckte jedem das anschliessende Essen und dieses Mal gab es keine Speisenverwechslung, nicht so wie an der Herbsttour! Mhm, wie gut es tat im Warmen zu sitzen und das Essen zu geniessen. Doch auch diese Zeit ging seinem Ende zu, und nach einer kurzen Rede vom Tourenobmann – in der er sich auch für die zahlreichen Teilnahmen an den letzten Touren aus den letzten zwei Jahren bedankte und einen Ausblick auf das kommende Jahr gab – ging es langsam wieder retour zu den Booten. Umziehen, Boote bereit machen, atmen, denn wir mussten ja wieder ins kalte Wasser steigen, um schliesslich in den Booten abzusitzen, ging es – da und dort gab es Sitzplatzänderungen oder andere Steuermänner – zurück nach Eglisau.

Lunch
Ja die Strömung kam uns zugute, denn der Weg retour war bei weitem nicht so stillstandgefühlt wie hinauf. Doch ja, so ist das eben, ein Wasser- und Outdoorsport heisst eben auch mit unterschiedlichen Wasser- und Wind-/Wetterverhältnissen zurechtkommen zu müssen. Mit nochmals geballter Kraft wurde dann am Steg ausgewassert, die Boote getragen, gesäubert und in der Bootshalle verstaut. Und so ging auch langsam die diesjährige Ausfahrt der Eisernen zu Ende. Ein kurzes Debriefing bzw. ein kurzer Enddank an alle Teilnehmenden der diesjährigen Ausfahrt der Eisernen – mit dem expliziten Verweis an die Berichtschreiberin, dass die Ankunft um knapp 1 Stunde verspätet war, nicht wegen der starken Strömung, sondern weil wir einfach den Aufenthalt im Sternen länger als geplant, genossen – des Tourenobmanns beendete die letzte gemeinsame Rudertour des Jahres 2023. Das letzte Wort kam sodann vom Clubpräsidenten, der auch wieder voller Freude an der Tour teilnahm. Auch sein Dank galt nebst an Marcel K. an alle, die an den Touren immer teilnehmen. Ein letztes Foto, Verabschiedungen Küsschen links, rechts, Hände schütteln da und dort und schon waren die Teilnehmenden in alle Richtungen verstreut und was bleibt, sind die Erinnerungen an 25 anstrengende Kilometer an der diesjährigen Ausfahrt der Eisernen.


Die Kurzversion der diesjährigen Ausfahrt der Eisernen hätte auch lauten können: Wetter trocken, Strömung stark, Wasser kalt, Teilnehmende sehr motiviert, gutes Essen, gute Gespräche und grosse Vorfreude auf das Tourenruderjahr 2024. Doch das wäre ja dann nicht der Tourenbericht, den Ruderbegeisterte, die die Tour leider versäumt hatten, hätten lesen wollen.


Ein Dank an alle, die die letzte Rudertour 2023 so erfolgreich, toll und einzigartig gemacht haben. Es macht doch immer wieder Spass an Touren mit zu rudern. Ein grosses Dankeschön gebührt Martin H., welcher schon sich seit vielen Jahren immer wieder als Landjohann zur Verfügung stellt. DANKE Marcel K., dass du uns auch dieses Jahr wieder so toll mitgenommen hast und ich glaube im Namen aller Tourenbegeisterten zu schreiben, dass wir uns schon jetzt auf ein aufregendes Tourenjahr 2024 mit dir freuen.

Renée Nicole Wagner